JRE: Die grosse Party. Und ein neuer Boss
Amtsübergabe, Angus, Apfelkuchen! Denis Schmitt (Bubendorf BL) ist neuer Präsident der «Jeunes Restaurateurs».
Text: Elsbeth Hobmeier
Stabübergabe: Denis Schmitt (l.) löst Martin Thommen als Präsident der «Jeunes Restaurateurs» ab.
APFELKUCHEN ZUM ABSCHIED. Nach sechs Jahren als JRE-Präsident tritt Martin Thommen zurück und lud aus diesem Anlass die Mitglieder zu sich in den «Bären» nach Utzenstorf ein. Zum Lunch verwöhnte er mit seinen Signature Dishes: Eine Variation der berühmten Utzenstorfer Bachforelle, einem schön rosa Swiss Black Angus Beef mit Züpfen-Knödel, gefolgt vom noch berühmteren Apfelkuchen mit dem hauchfeinen Teig, den Mutter Margret Thommen nach dem hundertjährigen Familienrezept immer noch selbst knetet. Kuchen um Kuchen wurde frisch aus dem Ofen in den Garten getragen und dort von Margret und Manuela Thommen geschnitten und verteilt. Die Jeunes Restaurateurs griffen begeistert zu. Die Lebensgeister, die am späteren Morgen nach einer langen Nacht teilweise noch etwas betäubt waren, regten sich zusehends. Die legendäre Party am Vorabend gehört zur GV, wie das Amen in der Kirche. Gefeiert wurde bis gegen fünf Uhr morgens. Höhepunkt im Abschiedsmenü vom Sonntagabend: Martin Thommen bereitete zwei gewaltige Kalbsrücken am Stück zu, mit Carrée, Filet und Knochen! «Auf den Punkt gebraten», sagt der Luzerner 16-Punktechef Beat Stofer, «schwierig und grossartig.»
EIN MEILENSTEIN FÜR MICH.» An dieser Versammlung übernahm der bisherige Vize Denis Schmitt («Le Murenberg», Bubendorf BL, 16 GaultMillau-Punkte) das Präsidialamt. Sein Ziel? «Die JRE-Familie so weiterführen wie bisher, gemeinsam mit einem guten Vorstand». Er freut sich, dass über immer jüngere Mitglieder dazukommen und dass unter den Neuen immer mehr Westschweizer sind. Erstmals mit dabei: Daniela Jaun und Pascal Melliger («Wein & Sein», Bern), Fabio Rovisi und Samuel Carugati («Krone», St. Moritz), Maël Gross und Christophe Genetti («Les Touristes», Martigny), Benjamin Le Maguet («Le Maguet», Les Evouettes VS), Philippe Deslarzes («Njorden», Aubonne). «Ein Traum wird wahr, dass unser kleines Familienrestaurant hier dabei sein darf», sagt Benjamin Le Maguet. «Wir können uns nun noch besser mit anderen Chefs austauschen», findet Maël Gross. Daniela Jaun und Pascal Melliger schätzen «das super Netzwerk und die guten Gespräche». Philippe Deslarzes, GaultMillaus «Aufsteiger des Jahres 2023» und kulinarischer Brückenbauer zwischen der Schweiz und Schweden sagt: «Diese Aufnahme ist eine Ehre». Findet auch Samuel Carugati: «Ein sehr wichtiger Meilenstein für mich». Im nächsten Jahr werden fünf neue JRE-Mitglieder aufgenommen und vorgestellt.
50+? MEMBRES D’HONNEUR! Was heisst eigentlich «jeune» bei den Jeunes Restaurateurs»? Mit 50 rasselt die Alters-Guillotine, aber wer mag, bleibt dabei. Neuer Titel: Membre d’Honneur! Die nächsten drei Ehrenmitglieder stehen bereits fest: Silvia Manser («Truube», Gais AR), Maryline Nozahic («La Table de Mary», Cheseaux-Noréaz VD) und Beat Stofer («Balm», Meggen). Silvia Manser, «GaultMillaus Aufsteigerin des Jahres 2023», hat neue Kochblusen mit dem Aufdruck «Membre d‘Honneur» bereits bestellt. Nach unten gibt es keine Alterslimiten: JRE-Mitglied Marc Joshua Engel («Aux Trois Amis», Schernelz BE) erschien mit Tochter Lola an der Party; sie ist gerade mal fünf Monate alt.
APÉRO MIT PARTNERN. Feiern die Jeunes Restaurateurs, sind auch die Partner eingeladen. Sie bauten unter den Bäumen des Gasthofs «Bären» in Utzenstorf einen kleinen Markt auf. Laurent-Perrier entkorkte den Champagner, die Weinhändler Hess, Siebe Dupf und Scala Vini präsentierten ihre neuesten Entdeckungen aus Nah und Fern. Andrang auch beim Kult-Messer-Anbieter Sknife: Michael Bach hatte ein neues kleines und elegantes Schleifgerät im gleichen Holzdesign wie die Messergriffe dabei; viele Jeunes Restaurateurs decken bereits seine Hightech-Messer auf.
